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Allgemeines
Die Kalkulation ist ein wichtiges Kontroll- und Planungsinstrument in der Warenwirtschaft / Kostenrechnung.
Es wird unterschieden zwischen einer Vor- und Nachkalkulation, die in der Auftrags- und Serienfertigung unterschiedlich große Bedeutungen haben.
Die Kalkulation bildet die Basis bei der Preisfindung und der Bewertung eines Artikels.
Grundlagen der Kalkulation
Die Kalkulation in syslog.ERP basiert auf der "erweiterten mehrstufigen Zuschlagskalkulation". Es lassen sich beliebige Kalkulations-Zuschlagsvarianten speichern. Dadurch können unterschiedliche Kalkulationsszenarien abgebildet werden.
Beispiel Kalkulationsschema:
Kalkulationszuschläge
Die Kalkulationszuschläge und deren Position werden im Parameterdialog GM10 gepflegt.
Kalkulations - Zuschlagsvariante
Mittels der Zuschlagsvariante können unterschiedliche Kalkulationsschemen abgelegt werden. Die Benennung und Pflege erfolgt im Parameterdialog PP99 Zuschlags-Varianten.
Kostenherkunft und Kostenformeln
Materialkosten (MEK)
Formel: Bedarf pro Einheit x Einstandspreis = Materialeinzelkosten
Über die Stückliste werden die Materialeinzelkosten ermittelt. Für die Preisfindung des Einstandspreises gibt es in der Parametertabelle "Artikelgruppen" (Pflegedialog AG10/AG11 Artikelgruppen) den Parameter "Hierarchie Kalkulation". Die Herkunft des Einstandspreises wird im Dialog der Kalkulationsposition (KK21) per Kürzel angezeigt und kann auch dort auf Positionsebene für die jeweilige Kalkulation geändert werden.
- Hierarchie 0
1. Durchschnittlicher Einstandspreis aus dem Lagerteilestam (lagtab).
2. Einstandspreis aus den Beschaffungskosten des Hauptlieferanten (kprtab). Die Mengen-/ Preisstaffel wird berücksichtigt.
- Hierarchie 1
1. Letzter Einstandspreis aus Einkaufsarchiv (bastab).
2. Durchschnittlicher Einstandspreis aus Lagerteilestamm (lagtab).
3. Einstandspreis aus den Beschaffungskosten des Hauptlieferanten (kprtab). Die Mengen-/ Preisstaffel wird berücksichtigt.
- Hierarchie 2
1. Durchschnittlicher Einstandspreis aus dem Lagerteilestamm (lagtab).
- Hierarchie 3
1. Einstandspreis aus den Beschaffungskosten des Hauptlieferanten (kprtab). Die Mengen-/ Preisstaffel wird berücksichtigt.
2. Durchschnittlicher Einstandspreis aus dem Lagerteilestamm (lagtab).
- Hierarchie 4
Aus dem Einstandspreis der Beschaffungskosten des Hauptlieferanten (kprtab) und dem durchschnittlichen Einstandspreis aus dem Lagerteilestamm (lagtab) wird der kleinste Preis verwendet.
Materialgemeinkosten (MGK)
siehe Kalkulationszuschläge
Fertigungseinzelkosten / Fertigungslohnkosten (FL)
Formel: Bearbeitungszeit (te) x Stundensatz Lohn = Fertigungseinzelkosten / Fertigungslohnkosten (FL)
Die Bearbeitungszeit (te) aus dem Arbeitsplan (AP12 Arbeitsplanposition) und der Stundensatz Lohn aus der im Arbeitsplan hinterlegeten Planungseinheit (PL11 Planungseinheit) ergeben die Fertigungseinzelkosten /-lohnkosten.
Fertigungsmaschinenkosten (FMK)
Formel: Maschinenzeit (tm) x Stundensatz Maschine = Fertigungsmaschinenkosten (FMK)
Die Maschinenzeit (tm) aus dem Arbeitsplan (AP12 Arbeitsplanposition) und der Stundensatz Maschine aus der im Arbeitsplan hinterlegeten Planungseinheit (PL11 Planungseinheit) ergeben die Fertigungsmaschinenkosten.
Rüstkosten (RÜST)
Formel: Rüstzeit (tr) x Stundensatz Rüstlohn = Rüstkosten (RÜST)
Die Rüstzeit (tr) aus dem Arbeitsplan (AP12 Arbeitsplanposition) und der Stundensatz für das Rüsten Maschine aus der im Arbeitsplan hinterlegeten Planungseinheit (PL11 Planungseinheit) ergeben die Rüstkosten.
Fertigungsgemeinkosten (MGK)
siehe Kalkulationszuschläge
Werkzeugkosten (WZK)
Formel: Bedarf pro Einheit x Stückkosten = Werkzeugkosten (WZK)
Die Werkzeugkosten werden als Betriebsmittel im Arbeitsplan den Arbeitsplanpositionen (Arbeitsgängen) zugeordnet (Dialog AP12/AP13 Betriebsmittel ändern).
ap13_bm.png
Die Stückkosten des Betriebsmittels werden im Betriebsmittelstamm (BM11) im Feld Stückkosten hinterlegt.
Werkzeuggemeinkosten (WGK)
siehe Kalkulationszuschläge
Vorkalkulation - Kostenplanung
Beschreibung
Die Vorkalkulation (Angebotskalkulation) ermittelt die voraussichtlichen Kosten (Selbstkosten) eines selbständigen Endproduktes oder eines speziellen Kundenauftrages.
Sie ist ein Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung von Materialien und dient dazu, Herstell- und Selbstkosten pro Erzeugniseinheit zu ermitteln.
Die Vorkalkulation erfolgt zeitlich vor dem Fertigungsprozess.
Die Vorkalkulation wird auf Werksebene (Lagerebene) durchgeführt und mit Werksbezug gespeichert. Es ist erforderlich, dass pro Werk ein eigener Bewertungsparameter existiert.
Durchführung der Vorkalkulation
Im Einstiegsdialog "KK10 Vorkalkulation" wird durch den Button "Neuanlegen" eine neue Kalkulation begonnen.
Es erfolgt der Wechsel in Dialog "KK11 Kalkulation Neuanlegen" in dem die Kalkulationsbedingungen eingegeben wird.
Ergebnis der Kalkulation
Das Ergebnis der Kalkulation wird primär im Dialog KK20 Kalkulation Ändern dargestellt.
Über die Aktionsbuttons können einzelne Positionen beauskunftet, geändert oder hinzugefügt werden. Siehe Beschreibung KK20 Kalkulation ändern.
Nachkalkulation - Kostenkontrolle
Beschreibung
Sie erfolgt nach Abschluss der tatsächlichen Produktion und rechnet mit tatsächlich entstandenen Kosten des Materialverbrauches und tatsächlichen Arbeitszeiten. Grundlage hierfür sind die Materialentnahmen und die Arbeitgangmeldungen des Fertigungsauftrages.
Durchführung der Nachkalkulation
Im Einstielgsdialog "KK60 Nachkalkulation Übersicht" wird über den Button "Neuanlegen" eine Nachkalkulation begonnen. In "KK61 Nachkalkulation Neuanlegen" werden die Kalkulationsbedingungen mitgegeben.
Ergebnis der Kalkulation
Das Ergebnis der Kalkulation wird wie bei der Vorkalkulation im Dialog KK20 Kalkulation ändern dargestellt. Darüber können über die Aktionsbuttons können einzelne Positionen beauskunftet, geändert oder hinzugefügt werden. Siehe Beschreibung KK20 Kalkulation ändern.
Mitlaufende Kalkulation - Kostenüberwachung
Beschreibung
Sie wird während des Fertigungsprozessesdurchgeführt und für die bilanzielle Bewertung unfertiger Erzeugnisse benötigt. Bei langen Fertigungszeiten ist sie ein Instrument zur Überwachung der Kosten im laufenden Fertigungsprozess.
Durchführung der mitlaufenden Kalkulation
Im Einstielgsdialog "KK40 Mitlaufende Kalkulation Übersicht" wird über den Button "Neuanlegen" eine Kalkulation begonnen. In "KK41 Mitlaufende Kalkulation Neuanlegen" werden die Kalkulationsbedingungen mitgegeben.
Ergebnis der Kalkulation
Das Ergebnis der Kalkulation wird wie bei der Vorkalkulation im Dialog KK20 Kalkulation ändern dargestellt. Darüber können über die Aktionsbuttons können einzelne Positionen beauskunftet, geändert oder hinzugefügt werden. Siehe Beschreibung KK20 Kalkulation ändern.
Kalkulationsvergleich
Beschreibung
Hier werden zwei Kalkulationen miteinander verglichen. In der Regel sind dies eine Nachkalkulation mit einer Vorkalkulation, um die geplanten mit den angefallenen Kosten abzugleichen.
Durchführung des Kalkulationsvergleichs
Im Einstielgsdialog "KK50 Kalkulation-Vergleich" wird die zu vergleichende Dispositionsnummer mit den Kalkulationsbedingungen eingegeben.
Ergebnis des Kalkulationsvergleichs
Im Dialog "KK51 Kalkulationsvergleich Übersicht" werden die einzelnen Kostensummen verglichen. Im Dialog "KK56 Kalkulationsvergleich Fehler" werden die strukturellen Abweichungen (Arbeitsplan und Stückliste) aufgelistet.
Aus dem Übersichtsdialog "KK51 Kalkulationsvergleich Übersicht" können die Differenzen im Arbeitsplan (KK52 Kalkulationsvergleich Arbeitsplan) in der Stückliste (KK53 Kalkulationsvergleich Stückliste) und der Werkzeugkosten (KK54 Kalkulationsvergleich Werkzeugkosten) beauskunftet werden.
Der Ausdruck erfolgt über die Reports "KK120 Kalkulation Soll/Ist Material", "KK121 Kalkulation Soll/Ist Arbeitsplan" und "KK122 Kalkulation Soll/Ist".
Referenzkalkulation
Beschreibung
Die Referenzkalkulation dient der kontinuierlichen Überwachung der Herstellkostenentwicklung von Fertigungsprodukten. Sie kann sowohl periodisch, als auch ereignisgesteuert durchgeführt werden.
Die Kalkulationsart entspricht der Vorkalkulation, in der die gleichen Auflösungs- und Bewertungsparameter gezogen werden wie in der Serienkalkulation.
Siehe auch
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