Warenursprung - Präferenzen - Lieferantenerklärung

Allgemeines


Unternehmen können beim Export ihrer Waren von Präferenzzollsätzen profitieren, sofern zwischen Ursprungs- und dem Bestimmungsland ein Präferenzabkommen besteht. Der Kunde im Bestimmungsland spart daduch bares Geld und das exportierende Unternehmen hat gegenüber seinen Wettbewerbern, die dies nicht bieten können, einen Vorteil.
Damit ein Produkt präferenzbegünstigt ist, muss zum einen der Warenursprung der Vormaterialien nachgewiesen werden können und zum anderen müssen die vorgegeben Präferenzregeln eingehalten werden. Die Regeln sind vom Bestimmungsland abhängig und können online bei Zoll online beauskunftet werden.


Grundlagen für den Präferenznachweis


Lieferantenerklärung


Ablage Lieferantenerklärung


Der Ursprungsnachweis eines Artikels muss vom Lieferant erbracht werden und wird in der Lieferantenerklärung LE10/11 mit seinem Gültigkeitszeitraum hinterlegt.
Das dazugehörige Dokument wird über den Button Dokumente abgelegt.

Zuordnung der Lieferantenerklärung zum Artikel


Eine Lieferantenerklärung wird häufig zu vielen Artikeln eines Lieferanten abgegeben. Daher muss eine Lieferantenerklärung nach der Erfassung den betroffenen Beschaffungskostensätzen in KP10/11 hinterlegt werden.

FeldBeschreibung
Präf. beg. von
Präf. beg. bis
Gültigkeitszeitraum der Präferenzbegünstigung laut Lieferantenerklärung
PräferenzbegünstigtJa/Nein
HerkunftslandUrsprung des Artikels
LE-Nr.Lieferantenerklärungsnummer

Zolltarifnummer


Neben den eigenen Zolltarifnummern müssen auch die der Vormaterialien in syslog.ERP BRB10/11 eingepflegt werden. Diese werden normalerweise vom Lieferant übernommen.

Präferenzregeln


Diese Regeln müssen zu Exportländern und HS-Positionen (die ersten 4 Stellen der Zolltarifnummer) beim Zoll online abgefragt werden.
Soll zum Beispiel ein Kühlschrank nach Norwegen exportiert werden dann muss das Regelwerk zur HS-Gruppe 8418 und dem Land Norwegen abgefragt werden.

Die Regeln in den Spalten 3 und 4 müssen in syslog.ERP PRF10/11 eingepflegt werden.

Übertragung der Regeln


Das Regelwerk wird in der Regelpflege PRF11 in einzelne Regelzeilen übertragen.

FeldAuswahlBeschreibung
LandParameter LandLand für das die Regel gilt
HS-Position
die ersten 4 Stellen der Zolltarifnummer des Endprodukts
SpalteSpalte 3/Spalte 4Regelspalte entsprechend des Regelwerks. Innerhalb einer Spalte müssen alle Regeln erfüllt sein damit ein Produkt präferenzbegünstigt ist.
Laufende Nr.
Nummerierung innerhalb der Spalte
WarnhinweisJa/NeinRegelbedingungen die sich nicht eindeutig berechnen lassen, können mit einem Warnhinweis versehen werden. Wird bei der Präferenzkalkulation eine solche Regel durchlaufen, kann diese Bedingung nach der Kalkulation manuell geprüft werden.
Hinweistext
Text der bei einem Warnhinweis ausgegeben wird.
max. Preisanteil VoU
Maximaler Preisanteil der Vormaterialien ohne Ursprungszeugnis. Dieser Wert muss der Regel entnommen werden.
Regelart
  • Positionswechsel
  • max. Preisanteil VoU
  • VoU <= VmU
Die verbal ausgedrückte Regelbedingung als Parameter.
Allgemeine Toleranz in %

Die allgemeine Toleranzschwelle ist in der Länderinformation hinterlegt Mit dieser Toleranz wird verhindert, dass der präferenzielle Ursprung
an wenigen Vormaterialien scheitert.


Beispiel der Regelpflege:

Produkt: Kühlschrank / HS-Position: 8418
Bestimmungsland: Norwegen

Hinweis: Die Regeln beziehen sich immer auf Vormaterialien ohne Ursprung.

Wortlaut im Regelwerk:

  • "- aus Vormaterialien jeder Position, ausgenommen aus Vormaterialien derselben Position wie die hergestellte Ware,"
    Dies bedeutet, dass die HS-Position der Vormaterialien sich von der HS-Positon des Produkts unterscheiden müssen, ein sogenannter Positionswechsel.

  • "- bei dem der Wert aller verwendeten Vormaterialien 40 v. H. des Ab-Werk-Preises der hergestellten Ware nicht überschreitet "

  • "- bei dem der Wert aller verwendeten Vormaterialien ohne Ursprungseigenschaft den Wert aller verwendeten Vormaterialien mit Ursprungseigenschaft nicht überschreitet"

  • "Herstellen, bei dem der Wert aller verwendeten Vormaterialien 25 v. H. des Ab-Werk-Preises der hergestellten Ware nicht überschreitet"



Präferenzkalkulation


Durchführung der Kalkulation


Die Präferenzkalkulation wird in PRFKK00 als Serien- und in PRFKK01 als Einzelkalkulation gestartet.

Ergebnisübersicht


Das Ergebnis wird in PRFKK10 gelistet.

In der Übersicht wird bereits die Präferenzbegünstigung mit dem damit verbundenen kalkulierten Abwerk-Preis dargestellt. 
Hinweis: Der errechnete Abwerk-Preis kann kleiner als die Herstellkosten sein!

Ergebnisdetails


Die Kalkulation wird im Dialog PRFKK20 dargestellt.

Im oberen Teil sind der Artikel, seine HS-Position und das Bestimmungsland dargestellt.
Darunter die beiden Regelspalte und deren Bedingungen.
In der Groupbox "Vorerzeunisse ohne Ursprung" werden die Summen und Anteile mit Positionswechsel (HS-Position der Vorerzeugnisse <>HS-Position des Endprodukts) und ohne Positionswechsel kalkuliert.
In der Groupbox "Vorerzeugnisse mit Ursprung" wird der Materialanteil der Ursprungsware ermittelt.
Aufgrund der Werte wird dann der minimale Abwerk-Preis für jede Regelspalte ermittelt der das Produkt in dem Bestimmungsland erzielen müsste um präferenzbegünstigt zu sein.



Die Sücklistenpositionen sind entsprechend ihrer Eigenschaft eingefärbt.

Farbgebung:

ArtFarbe
Vorerzeugnis ohne Ursprungsnachweis mit Positionswechsel (VoU mP)grün
Vorerzeugnis ohne Ursprungsnachweis ohne Positionswechsel (VoU oP)gelb
Vorerzeugnis mit Ursprungsnachweisorange


Druckausgabe


Die Druckausgabe entspricht dem Dialog PRFKK20. Bei den Stücklistenposition werden die entsprechenden Nummern der Lieferantenerklärung mit aufgelistet. Über eine Checkbox gesteuert,können diese mit ausgedruckt werden.