INVENTUR


Grundlegende Definitionen


Welches Ziel und welchen Hintergrund hat die Inventur

Die Verpflichtung zur Inventur ergibt sich aus

  • § 240 HGB sowie aus den

  • §§ 140 und 141 Abgabenordnung

Aufgrund dieser Vorschriften ist für alle Unternehmen die bilanzieren eine Bestandsaufnahme zu erstellen für die Ordnungsgemäße Inventur ist eine Voraussetzung dass die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung gewährleistet wird. Das Ergebnis der Inventur ist eine umfassende Liste aller Gegenstände, die dem Unternehmen gehören, gleich ob sie einen Wert haben oder nicht (Inventar).


Das Inventar muss die Überprüfung der Mengen und der angesetzten Werte ermöglichen.

Es ist daher notwendig, dass über jeden Posten im Inventar folgende Angaben enthalten sind.

Menge (Masse , Zahl, Gewicht)

  • Verständliche Bezeichnung des Gegenstandes

  • Artikelnummer, Artikelbezeichnung, Größe

  • Wert der Maßeinheit

Inventurhandlung


ist die Tätigkeit des Messens, Zählens, Wiegens sowie jede andere der Bestandserfassung dienende Tätigkeit.

Inventur


ist die Gesamtheit aller einzelnen Inventurhandlungen.

Inventurstichtag


ist der Kalendermässig definierte Tag, an dem eine Inventur durchzuführen ist. In der Regel identisch mit dem Bilanzstichtag.

Stichtagesinventur


ist jede am Inventurstichtag vorgenommene Handlung.

Verlegte Inventur


ist die Inventur zu einem anderen als dem Inventurstichtag.

Permanente Inventur


ist die nicht auf einen bestimmten Inventurstichtag, sondern über eine längere Zeitperiode, verteilte Gesamtheit aller Inventurhandlungen.

Stichprobeninventur


Inventur auf Buchbestand mit einer statistisch ausgewählten Zählvorgabe.


Der Inventurverantwortliche


Ein von der Geschäftsleitung zu bestimmender Inventurleiter ist für die Planung und Durchführung der Inventur verantwortlich.

Ergebnis dieser Planung ist eine Inventuranweisung.

Dieser hat ein Inventurprotokoll zu führen. Wichtige Aufgaben des Inventurleiters umfassen.

  • Räumliche Aufteilung der einzelnen Lagerbereiche
  • Nummerierung und/oder Verzeichnung aller Aufnahmeorte
  • Einsatzplanung des Personals, insbesondere die Zuordnung von Aufgaben an die einzelnen an der Inventur beteiligten Mitarbeiter.
  • Das Personal den Aufnahmeorten zuordnen.
  • Erforderlich Schulungen durchführen.
  • Unmittelbar vor der Durchführung der Inventur das Lager ordnen und kennzeichnen.
  • Eventuell Geschäftspartner und andere Dritte über die Betriebsunterbrechung / Schließung informieren.
  • Personal bei Beginn der Inventur einweisen
  • Belege, insbesondere Inventurzähllisten ausgeben, nach Durchführung der Inventur - einsammeln- kontrollieren und - lückenlos protokollieren.

Der Inventurverantwortliche ist Verantwortungsträger für

  • Materialwirtschaft
  • Finanzwesen
  • Teambildung
  • Revisionsorganisation
  • Bewertungsentscheidungen
  • Führungsqualitäten
  • Lagerbereiche/Lagerorte
  • Wareneingang vor Rechnungseingang und umgedreht
  • Rechnungsausgang vor Warenausgang und umgedreht
  • Kanbanteile / Greifteile
  • Konsignationslager (Kunden + Lieferanten)

Vorschlag für ein Inventurprotokoll:

Firmenstempel
Lagernummer
Lagerort



Tätigkeit
erledigt/Datum
Unterschrift
Belege und Unterlagen vollständig vorhanden


Aufnahmeorte nummeriert und verzeichnet


Personal geplant und Funktionen zugeordnet


Personal geschult


Lager geordnet und gekennzeichnet


Dritte informiert


Abgrenzung angewiesen


Einweisung Personal bei Inventur


Inventurlisten verteilt


Kontrolle, Freigabe und Belegablage


Abgrenzungsprotokoll


Inventurleiter


Inventurvorbereitung


Bei der Stichtagsinventur werden zum Ende des Geschäftsjahres

  • alle Halb- und Fertigwaren in den Lägern

  • Umlaufvermögen wie Rohmaterialien / Hilfsstoffe / Betriebsstoffe

  • alle begonnenen laufenden Aufträge

  • Anlagen und Investitionsgüter

gezählt, bewertet und Protokolliert. Um Differenzen oder Doppelbuchungen zu vermeiden werden die Lager während des Vorgangs gesperrt.

Inventurzeitmanagement

Fixierung von Datum und Uhrzeit der Zählung. Bsp.: Stichtag = 15. 12. 2012 10 Uhr

Bis zu diesem Zeitpunkt muss sichergestellt sein.

Materialbereitstellung

Bei weiterlaufender Produktion müssen alle Entnahmen die über den Zählzeitraum benötigt

werden vorher entnommen und gebucht sein.

Versandbereitstellung

Alle Waren die über den Zählzeitraum versandt werden, müssen entnommen und gebucht sein.

Der Lieferschein muss gedruckt sein damit die Ware nicht mehr im Bestand ist. (eventuell die Ware an einen separaten Lagerort legen)

Ungeplante Entnahmen für Reparaturen

Ungeplante Entnahmen müssen vorher entnommen und verbucht sein.

WE - Umbuchungen sowie vollzogene Einlagerungen

Alle WE- Umbuchungen und Einlagerungen müssen verbucht sein.

Häufig wird die Einlagerung vom Lageristen vollzogen, die Verbuchung macht jedoch der Einkauf.

Alle Vorbereitungslisten zur Zählung sind abgeschlossen

  • Teams definiert

  • Manuelle Zählbelege erstellt, paginiert.

  • Bestandsteile von AiA-Teilen getrennt und in Lagerbereiche verbracht.

  • Abgrenzungslisten

- schwimmende Ware (Beistellung Lieferanten)

- geliefert, nicht berechnet an Kunden

- berechnet, nicht geliefert an Kunden

- geliefert, nicht berechnet von Lieferant

- berechnet, nicht geliefert von Lieferant

Inventur Sollbestände werden generiert und Zähllisten gedruckt.

Achtung:

Bei der Zeitplanung ist zu berücksichtigen, dass der Bearbeitungsaufwand zwischen Zeitpunkt letzte Buchung und Start des Zählvorganges mehrere Stunden dauern kann.

RäumlicheAufteilung

Grundsätzlich ist zwischen den einzelnen Lagernummern zu unterscheiden

Innerhalb einer Lagernummer wird typischerweise zwischen den Lagerorten, bei großen Lagerorten, in einzelne Lagerbereiche unterteilt.

für jeden Lagerort (Bereich) gibt es Aufnahmeteams bestehend aus Zählendem und Aufnehmendem, die für die Erfassung des gesamten Bestandes in Ihrem Bereich verantwortlich sind.(Frage)

Inventur im Aussen- und Sonderlager

Sonderbestände

  • Kanban- und Greifteile
  • Lager ohne Bestandsführung
    • werden gezählt und auf manuelle Zählbelege erfasst

    • und auf virtuelle Lager gebucht

Diese Teile dürfen nicht über Differenzbuchungen in den dispositiven Bestand aktiviert werden und virtuellen Lager nicht selektiert werden.

Fremdes Eigentum

  • Kundenbestellungen

  • Lieferantenkonsignationsware

Diese Teile sind mit einem eigenen Beschaffungsschlüssel (möglichst ausserhalb der Logistikschlüssel) zu versehen.

Dadurch können sie bei der Bewertung und Bewertungsdokumentation einfach ausgegliedert werden und wie eigene Teile gezählt, und bearbeitet.

Lieferantenbeistellungen

Sind Teile, die zur Integration in höhere Baugruppen an Lieferanten bereitgestellt werden.

Sie werden mittels Entnahmepapier aus dem Bestand abgebucht, und somit auf die Einkaufsbestellung umgebucht. Sie befinden sich somit nicht mehr im aktiven Bestand.

Diese Teile werden auf Basis der Liste „offene Bestellungen“ vom Lieferanten gezählt und bestätigt. Die Erfassung und Bewertung erfolgt auf einem „virtuellen Lager“ und wird somit nicht über eine Differenzbuchung in den Bestand zurück gebucht.

Durchführung mit syslog.ERP


Beistellteileliste Lieferant

Im Einkauf unter Auswertungen gibt es die Liste EK105 Beistellpositionen.

Auf dieser Liste werden alle Bestellungen die als Entnahme verbucht sind mit Menge und Wert ausgedruckt.

Inventurvorbereitung


Virtuellelagerorte

Virtuelle Lagerorte dienen zur Erfassung und Abgrenzung von Beständen

  • die bereits in die Kosten (Verbrauch) abgebucht wurden.

  • in den Werkstatt- Werkbeständen verfügbar sind. (Greif- / KANBAN- /Treuhandteile)

Bestände auf diesen Lagerorten müssen bewertet, dürfen aber nicht in den dispositiven (aktiven) Bestand über Differenzmengenbuchungen zurückgeführt werden.

Es wird empfohlen, diese Lagerorte als Sperrlager zu klassifizieren und nach dem Inventurabschluss wieder zu löschen.

Zur besseren Lokalisierung der „Zählbestände (Revision) sollten die Lagerorte „Platzpflichtig“ und mit „Mehrere Artikel pro Lagerplatz“ klassifiziert werden.

Bei der Inventurbuchung wird der Bestandsort (Lieferant, Kostenstelle, etc.) als Platz erfasst.

Sperrlager

Sperrlager sind Lagerorte, deren Bestände nicht im dispositiven Bestand geführt werden.

Es existieren zwei verschiedene Arten von Sperrlagern.

Vorgangsbezogene Sperrlagerorte

Das sind zum Beispiel Wareneingangslagerorte. Die Gegenbuchung erfolgt automatisch in der Einkaufsbestellung.

Differenzen werden nicht automatisch in die Bestellung gebucht, es empfiehlt sich deshalb, die Differenzliste manuell im Einkauf zu klären und die Bestell WE-Bestände zu berichtigen.

Sperrlagerorte ohne Vorgang

Das sind beispielsweise QS - Lager. Dort gebuchte Bestände haben keine Gegenbuchung in Vorgängen.

Differenzen werden wie bei normalen Lagern behandelt.

Konsignationsbestände

Eigene Konsignationsbestände

sind Aussenlagerbestände

  • Vertreterlager

  • Kommissionsware bei Kunden

  • Fahrzeugbestände Außendienst

  • bezahlte Ware beim Lieferanten

Für diese Bestände gilt die Zähl- und Bewertungsvorschrift der Innenlager.

Die Aussenlagerverantwortlichen sind rechtzeitig zu informieren und mit Inventurzähllisten und manuellen Belegen zu versorgen.

Fremde Konsignationsbestände

Sind fremdes Eigentum, und somit in den Bilanzbeständen nicht aktiviert.

Innerhalb der MAWI-Bestände werden sie jedoch geführt und bewertet.

Sie sind an einem eigenen Beschaffungsschlüssel; eigener Klassifizierung, oder Kennzeichen Konsignation im Lagerteilestamm erkennbar und können darüber aus den Beständen und Bewegungen selektiert werden.

Sonderbestände Roh- Hilfs-/Betriebsstoffe

RHB-Bestände werden in der Regel bestandsgeführt

Wenn nicht, werden Sie wie andere Sonderbestände über manuelle Zählbestände auf virtuelle Lagerorte erfasst und dort manuell bewertet.

Werden RHB Bestände bestandsgeführt

dann erfolgt die Erfassung, Bewertung und Verwaltung wie bei normalen Innenbeständen.

Besonders zu beachten ist die Abstimmung der logistischen Bestandsführungsorganisation mit der Bilanzierungsstrategie.

  • werden RHB-Bestände in die Kosten, oder in die aktiven Bestände gebucht?

Andere Sonderbestände sind

  • Werkzeuge / Vorrichtungen

  • Schrott

  • Halbfertige-/aktivierungspflichtige Eigenleistungen

  • etc.

Systemversandlager

Diese Lagerorte sind in der Regel „virtuelle Lagerorte“ und meist schlecht gepflegt sind.

  • Lieferung an Kunden mit Lieferschein getätigt, keine Umbuchung des Entnahmepapiers.(Frage)

Empfehlung

Vor Sollbestandsgenerierung Minusbestände löschen / berichtigen

Achtung:

Konsequenz in Bestandsführung und Disposition beachten

Belegorganisation

Zählbelege werden unterschieden nach

Sollbestandszähllisten

Diese werden vom System auf Basis der Lagernummer /- Ort / - Platzverwaltung erstellt.

Manuelle Zählbelege

Sie dienen zur Erfassung von Teilen, die nicht auf den Sollbestandslisten dokumentiert sind.

Sie dienen zur Erfassung von Teilen aus Sonderbeständen

  • Kanban

  • Beistellteile

  • Anlageninventar (notieren der Inventarnummer / Kurzbezeichnung / Menge)

  • Hilfs - / Betriebsstoffe

Achtung:

Die manuellen Belege sind in ausreichender Anzahl vor zu planen, da sie eindeutig numeriert (paginiert) werden müssen und die Ausgabe, sowie der Rückfluss im Belegprotokoll einzeln dokumentiert werden muss.

Halbfertige Bestände/AiA-Bestände

Vorarbeiten

Alle Materialbereitstellungen zu diesem aktiven Fertigungsauftrag buchen.

Den Fertigungsfortschritt ( B D E ) zeitnah zum Bewertungszeitpunkt buchen.

Bereitstellungsmaterial je Auftrag von Greifteile Beständen körperlich trennen.

Fertigungs- und Montagebestand

  • Im ERP -System geführte, begonnene Fertigungsaufträge (ab Status FD).

  • Zählung- und Bestätigung der aktiven Fertigungsaufträge auf Basis einer Fertigungsbestandsübersicht.

  • Automatische Bewertung über das Modul Inventur „AiA-Bestand bewerten“

Achtung Bewertungsbesonderheiten:

Greifteile werden innerhalb der Fertigungsstruktur als „entnommen“ gebucht und dargestellt. Eine echte Verbrauchsbuchung erfolgt nicht.

Ob diese Teile überhaupt, und wenn, dann in welchem Umfang bewertet werden stützt sich auf die Einstellung des Selektionsparameters „Greifteilebewertung“, beim Abruf der AiA-Bestandsbewertung.

Wahl der richtigen Bewertungsstrategie

Für die Greifteilebewertung gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Ja = alle Greifteile werden im AiA Bestand bewertet – anwenden wenn Greifteile nicht gezählt werden, jedoch einen relativ hohen Anteil haben

  2. Nein = alle Greifteile werden im AiA Bestand nicht gewertet wenn Greifteile nicht gezählt werden und einen geringen Anteil haben

  3. Nur wenn bearbeitet = alle Greifteile bei denen der Arbeitsgang auf erledigt steht werden dem AiA Bestand zugeordnet (Arbeitsgangstatus 80) das ist die eigentliche gesetzliche Vorschrift

Es empfiehlt sich die Datenexportfunktion“Exportieren AiA-Bestände“ zu benutzen, und innerhalb einer Tabellenkalkulation (z.B. EXCEL) individuell aufzubereiten. Die Export-File kalkinv.csv wird auf dem in der mawi.ini Datei eingetragenen Pfad abgelegt.

Abgebrochene / eingelagerte AiA - Bestände

Bewertungsstrategie wie Fertigungsbestand

Zählstrategie = Sonderbestand auf virtuellem Lager

Es ist nun wichtig

den Zählbestand mit dem Fertigungsbestand abzugleichen

und eine manuelle Berichtigung im Fertigungsbestand vorzunehmen.

Reparatur-/Kundendienstaufträge

Inventarisierung und Bewertung von Strukturfreien (ohne Stückliste, Arbeitsplan) Wertschöpfungen.

Beispiele hierfür sind:

  • Reparatur und Umbauaufträge

  • Entwicklungsdienstleistungen

Voraussetzungen für Inventarisierung sind

  • zeitnahe Materialentnahmebuchung auf Kundenauftrag

  • zeitnahe Leistungsbuchung der produktiven Stunden auf Kundenauftrag

Bewertungsgrundlage

  • KO404 Kostenträger Leistungsanalyse

  • Detail - Kostenprotokoll aus Kundenauftrag

Inventurvorbereitung / Zusammenfassung

Lagerverantwortung

Disponenten, Lagerverantwortliche und Meister über Vorarbeiten informieren, Lager aufräumen, Bestände zusammenführen. (LP10 Lagerort-Definition)

AIA Bestände in der Werkstatt / Fertigung je Auftrag zusammenführen

freie Lagerbestände einlagernGreif und KANBAN-Teile von Bereitstellungsteilen trennen und kennzeichnen

Information Inventursperre an die Lieferanten

Mitteilung des Inventurdatums, damit nicht angeliefert wird.Fußtext auf Bestellung oder separates Schreiben.z. Bsp. Im Einkaufsauftrag als BEFUSS

Inventur mit Zeitplanung an Außenlager

Treuhandbestände Behindertenwerkstatt / VollzugsanstaltBeistellteile Lieferant xyzVertreterlager Müller / Maier / SchulzeKundendienstbestand Fahrzeug Müller / Maier / SchulzeKonsignationslager

zeitlich überlappende Fertigung / Montage klären

rechtzeitige Bereitstellung klärenVerfahrensweise für Notentnahmen während der Inventur

Vertrieb / Versand über Rechnungsabgrenzung informieren

Abgrenzungsvorschrift / Formulare erstellen

Einkauf über Liefer- und Rechnungsabgrenzung informieren

Abgrenzungsvorschrift / Formulare erstellen

Belegfluß und Buchung der Materialbewegungen abstimmen und organisieren

Wareneingang / QS / Versandbereitstellung / Fertigungsbereitstellung / Pickbestände /

Zählteams zusammenstellen

Inventurzählenden / Inventuraufnehmenden

Schulungsplan für Zählteams erstellen

Manuelle Zählbelege erstellen

Anzahl planen

paginieren

Inventuretiketten beschaffen

verteilen auf Zählteams

Inventuranweisung erstellen

Inventurprotokoll vorbereiten

Durchführungsprotokoll je Lagerort vorbereitenBelegprotokoll vorbereiten

Lagerplan erstellen

Inventurteams eintragen

Virtuelle Lagerorte planen und einrichten

GreifteilelagerKanbanlagerBeistellteilelager pro Lieferant

Zeitplan Inventurstart

Ausgangssituation

Der praktische Teil wird anhand eines Inventurmandanten durchgeführt.

Der Inventurstichtag ist der z.B 23.12.2013.

Die Inventur unterteilt sich in drei Abschnitte:

Abschnitt 1 = Vorarbeiten / Inventurvorbereitung (Tätigkeiten ca. 14 Tage vor der Inventur)

Abschnitt 2 = Inventurstart und Durchführung (Tätigkeiten am Inventurstichtag / evtl. 1 - 2 Tage früher)

Abschnitt 3 = Inventurbewertung (Tätigkeiten nach der Inventur - vermutlich erst im neuen Jahr)

Inventurstart / - Durchführung

Entnahmen für Produktion Materialbereitstellung getätigt und gebucht

Picksatzkontrolle in PI10

Alle Picksätze müssen kontrolliert werden und

wenn entnommen = verbuchen

wenn nicht entnommen = Entscheidung löschen oder stehen lassen

Entnahmen für Versand getätigt und gebucht

Kontrolle im LO10 Lagerplatzübersicht

Es existieren drei Möglichkeiten

  1. Entnahmepapier verbucht aber Lieferschein noch nicht gedruckt - dann Entnahmepapier löschen oder Lieferschein drucken.

  2. Lieferschein gedruckt aber Entnahmepapier nicht verbucht – dann Entnahmepapier verbuchen.

  3. Falsche (dubiose) Datenstätze über Korrekturbuchung berichtigen.

Kontrolle SVL Lager (Liste LG300)


Prüfen und wenn möglich Lieferschein und Rechnung drucken.

Falsche Datensätze korrigieren

Kontrolle WE-Lager / QS-Lager

Kontrolle im LO10 Lagerplatzübersicht

Hier gilt alle Bestände müssen kontrolliert werden. Die Bestände soweit möglich aus dem WE-Lager in echte Läger oder Sperrläger verbuchen.

Ansonsten wird das WE-Lager wie jedes andere Lager gezählt

Beistellteileliste Lieferanten (EK100)

Auf dieser Liste werden alle Beistellungen die als Entnahme verbucht sind mit Menge

und Wert angedruckt

Für jeden Lieferanten der Beistellteile hat wird ein virtuelles Lager angelegt. Auf diesem Lager wirdder Bestand nach Rückmeldung des Lieferanten manuell erfasst.

Abgrenzungslisten

Eine weitere Abgrenzungsliste ist die„Rechnungsabgrenzungsliste. Diese befindet sich im Einkauf unter Auswertungen EK100.

Abgrenzungsliste Auftragsbestand geliefert, nicht berechnet (AU100)

Entscheidung fällen! Berechnen?

Lieferschein stornieren?

Sammelabruf Rechnungen (RG20)

Über „Bearbeiten“ die entsprechenden Rechnung drucken.

Externe Arbeitsgangliste generieren (FE100)

Die externen Arbeitsgänge werden typischerweise anhand der Planungseinheiten eingegrenzt.

AIA Bestand generieren

Syslog bietet die Möglichkeit innerhalb der Inventur (auch über Tagesabschlussprogramm) den AiA-Bestand zu exportieren.

Hierzu sind folgende Einstellungen notwendig.

Im Syslogrt - Pfad gibt es unter dem Ordner „admin“ die Datei „mawi.ini“

in dieser Datei wird hinterlegt wohin die Export-Dateien geschrieben werden.

Für den Export der AiA-Bestände wird die Datei „kalkinvtab.csv“ generiert.

Es ist somit möglich die Dateien extern zu bearbeiten.

AIA Bestand generieren (IV10)

In den Lagerorten die Einstellungen kontrollieren (LP10 Lagerorte)

Sperrlager / WareneingangslagerEntscheidung permanente - / Stichtagsinventur

Syslog-ERP bietet für die Stichtagsinventur einen Mix aus permanenter und Stichtagsinventur.

Die Motivation einer solchen Vorgehensweise besteht darin:

  • Artikel die unterjährig Nullbestand haben oder

  • Artikel die zeitnah zum Inventurstichtag gezählt wurden

Am Inventurstichtag auf den Zähllisten entsprechend als gezählt zu kennzeichnen.

Der Sollbestand wird am Inventurstichtag zum Istbestand und, das Datum der letzten Zählung wird angedruckt.

Mit dieser Vorgehensweise kann am Inventurstichtag entschieden werden ob der Artikel noch einmal gezählt oder ob der Istbestand so übernommen wird.

IM LP10 Lagerortdefinition einen Druck generieren über alle Lagerorte.

ACHTUNG: Kennzeichen permanente Inventur Ist das Kennzeichen gesetzt, dann wird beim Generieren der Inventursollbestände, der Zählbestand auf diesem Lagerort grundsätzlich auf den Sollbestand gesetzt.Anwendung findet dies vorwiegend bei der unterjährigen Inventur (monatl. Inventur, oder Inventurfortschreibung nach versetzter Inventur) damit ein Lagerort nicht gezählt werden muss.Bei der Jahresinventur kann dieses Verhalten über ”Bewegungsdaten perm. Inventur“ und das Kennzeichen ”Zählzwang“, bei der Sollbestandsgenerierung eingeschränkt werden.

Das Monatsabschlussprogramm wird generiert im TG10 und heißt Inv-Sollbestand generieren

Das Monatsabschlussprogramm generiert die Inventur jeden Monat. Somit kann man unterjährig schon nach den unstimmigen Beständen schauen und diese Inventur für die unterjährige Bilanzierung verwenden. Nach Bearbeitung wird die Inventur archiviert (Erklärung später) und gelöscht.

Achtung:

Der Tagesabschluss muss auch am Wochenende laufen Monatsende kann auch am Samstag oder Sonntag sein

Voraussetzungen für die permanente Inventur in Syslog-ERP sind:

In der Parameterpflege Lagerbewegungsarten (bwatab) existiert eine Lagerbewegungsart

Nr.. 6 = Korrektur Permanente Inventur

  • Diese Bewegungsart hat das Kennzeichen Inventurbewertung.

  • Mit dieser Lagerbewegungsart muss die permanente Inventurbuchung unterjährig gebucht sein.

  • Die Lagerbewegungsart muss nicht die Nummer 6 haben. Das Kennzeichen Inventur-Bewegung ist entscheidend.

LB12 Lager Buchen Korrektur

Bewegungsart = 6

Derzeit am Lager = 8 Stück

Bestand neu = 3 Stück

Bemerkung = gezählt durch hjk

Unterjährig besteht die Möglichkeit im LG300 die Liste LG306 nicht gezählte abzurufen. Auf dieser Liste erscheinen abhängig vom Geschäftsjahr im Mandantenstamm alle Artikel die bis zu diesem Zeitpunkt innerhalb des Geschäftsjahres noch nicht mit Korrektur perm. Inventur gezählt wurden.

Alle relevanten SYSTEMPARAMETER (SI10) überprüfen

MAWI_INV_BEWERTUNG

Inventur Standardbewertung

Beschreibung

Regelt, welcher Preis bei der Sollbestandsgenerierung bzw. beim manuellen Erfassen von

Inventursätzen in das Feld Inventurpreis (invtab.invpreis) übernommen wird.

Hinweis

Parameter muss vor der Sollbestandsgenerierung gesetzt sein.

Niederstwertprinzip bedeutet, daß der niederste Wert aus den Feldern

Herstellkosten (Eigenfertigung)/Netto Einstandspreis (Kaufteilen) bzw. durchschnittlicher Einstandspreis (Lagerteilestamm) und letzter Einkaufspreis (Einkaufsarchiv) verwendet wird.

Wert

0 = Niederstwertprinzip

- Herstellkosten (Eigenfertigung) / netto Einstandspreis (Kaufteile)

- durchschnittlicher Einstandspreis 

- letzter Einkaufspreis

1 = Inventurpreis aus Lagerteilestamm

Sollte nur zur unterjährigen Bestandsbewertung herangezogen werden (wenn überhaupt)

2 = Durchschnittlicher Einstandspreis aus Lagerteilestamm

Der über die Strategie gefundene Preis wird in das Feld „Inventurpreis“ (invpreis) übernommen und gilt als Vollwert (Preis vor Abwertung)

MAWI_INV_ABWERT

Inventur Abwertung

Beschreibung

Regelt die Abwertungsprinzipien

Hinweis

Parameter sollte vor der Sollbestandsgenerierung gesetzt sein. Die Bewertung kann jedoch mehrmals innerhalb der Inventur durchgeführt werden.

Wert

0 = dynamische Abwertung

1 = Abwertung nach letztem Bewegungsdatum

2 = Abwertung nach Inventurbewertungs-SL

3 = Abwertung nach Datum der letzten Einlagerung

4 = Abwertung nach über Bedingungen ermittelten Inventurbewertungs-SL (via Datum der letzten Einlagerung)

5 = Abwertung nach über Bedingungen ermittelten Inventurbewertungs-SL (via Reichweiten-Verfahren)

MAWI_INV_PROZ1 bis MAWI_INV_PROZ4

Diese Parameter werden für zwei Bewertungsarten benutzt

dynamische Bewertung durch Verbrauch

Abwertung nach letztem Bewegungsdatum

Beschreibung für dynamische Abwertung durch Verbrauch

Der Verbrauch des abgelaufenen Geschäftsjahres wird in die Zukunft projiziert.

Dieser Verbrauch wird für das abgelaufene Jahr voll bewertet und ür die Jahre +1f, +2, +3 um den Prozentsatz im Systemparameter MAWI_INV_PROZ1 bis 3 abgewertet. Der Inventurbestand minus dem ermittelten Verbrauch mal 4 ergibt einen Rest, der dann mit dem Prozentsatz im Systemparameter MAWI_INV_PROZ4 bewertet wird.

Hinweis

Parameter sollte vor der Sollbestandsgenerierung gesetzt sein. Die Bewertung kann jedoch mehrmals innerhalb der Inventur durchgeführt werden.

Wert

Prozentwert

Bsp.: 40 = 40 %

MAWI_INV_PROZ0 bis MAWI_INV_PROZ5

Diese Parameter werden für zwei Bewertungsarten benutzt

dynamische Bewertung durch Verbrauch

Abwertung nach letztem Bewegungsdatum

Beschreibung für Abwertung nach letztem Bewegungsdatum

Vollbewertung aller Teile die im abgelaufenen Geschäftsjahr bewegt wurden

Abwertung um Prozentsatz aus Systemparameter

MAWI-INV-PROZ0 Bewegung in GJ

MAWI-INV-PROZ1 Bewegung in GJ -1

MAWI-INV-PROZ2 Bewegung in GJ -2

MAWI-INV-PROZ3 Bewegung in GJ -3

MAWI-INV-PROZ4 Bewegung in GJ -4

MAWI-INV-PROZ5 Bewegung in GJ -5 und davor

Hinweis

Parameter sollte vor der Sollbestandsgenerierung gesetzt sein. Die Bewertung kann jedoch mehrmals innerhalb der Inventur durchgeführt werden.

Wert

Prozentwert

Bsp.: 40 = 40 %

MAWI_INV_VERBRAUCH

Beschreibung für Abwertung nach letztem Bewegungsdatum

Mit diesem Parameter wird entschieden wieviel zurückliegende Jahre für den durchschnittlichen Verbrauch herangezogen werden. Dieser Verbrauch wird bei der dynamischen Abwertung in die Zukunft projiziert.

Hinweis

Parameter sollte vor der Sollbestandsgenerierung gesetzt sein. Die Bewertung kann jedoch mehrmals innerhalb der Inventur durchgeführt werden.

Wert

1 = 12 Monate

2 = 24 Monate

3 = 36 Monate

Reichweitenverfahren

Abwertung nach Reichweitenverfahren (MAWI_INV_ABWERTUNG=5 ):Beim Reichweitenverfahren wird der Abwertungsschlüssel aufgrund einer frei definierbaren Reichweitenbedingung (IB10/11) ermittelt.

Beispiel:

IB-Schlüssel

Bedingung

Anzahl

Zeitraum

proz. Abwertung

10

<=

1

Jahr

0

20

<=

2

Jahr

10

30

<=

3

Jahr

22

40

<=

4

Jahr

35

50

<=

5

Jahr

50

60

<=

6

Jahr

70

70

>

7

Jahr

90

Reicht der Lagerbestand eines Artikels noch z.B. 4,8 Jahre, dann der Lagerbestand mit dem Bewertungssatz für 5 Jahre abgewertet.

Durchführung mit Syslog-ERP

Bevor die Inventur gestartet wird gilt es den Mandantenstamm zu prüfen. Die Felder Inventur per Datum / Erstes Geschäftsjahr / Geschäftsjahr Beginn / Ende sind zu prüfen.

Die Felder werden bei der Sollbestandsgenerierung für die Bewegungssätze benötigt

z. Bsp. für das Finden von permanenten Inventursätzen.

Die Inventur beginnt mit „vorige Inventur löschen“. Dies hat zur Folge, dass alle Daten in der Tabelle „invttab“ gelöscht werden.

Achtung: Es ist eventuell sinnvoll die alte Inventurtabelle zu sichern.

Die Inventursicherung läuft unter dem Menüpunkt Inventurarchiv.

Es gibt die Möglichkeit eine Inventur zu archivieren, eine alte Inventur wiederherzustellen. Die ist jedoch nur möglich wenn keine Inventurdaten in der aktuellen Tabelle sind. Weiterhin kann man eine alte Inventur im Archiv löschen.

Bei einer hohen Anzahl von Lagerorten ist es sinnvoll ein EDV-Protokoll zu führen:

Nun erfolgt die Generierung der Bewegungsdaten permanente Inventur. Die Tabelle „iv100help“ wird gelöscht und mit den aktuellen Werten gefüllt. Die Hilfstabelle enthält alle unterjährigen Buchungen mit der Buchung Korrektur permanente Inventur.

Beim Generieren wird mit dem „Inventur per Datum“ der Jahreszyklus definiert.

Das heißt:

  • Das Datum definiert das Inventurjahr (1 Jahr rückwärts)

  • Die Lagerbewegungen mit permanenter Inventur können im Zeitraum des Buchungsdatums eingeschränkt werden.

Achtung: Nicht das Tagesdatum, sondern das Inventurstichtagsdatum verwenden.

Nun erfolgt die eigentliche Sollbestandsgenerierung.

Die Inventurtabelle invtab wird nun gefüllt.

Achtung:

  • gilt nur für Artikel bei denen im Lagerteilestamm das Kennzeichen „Inventur Sollbestand generieren“ gesetzt ist.

  • Bei vielen Lagerorten eventuell einzeln aufrufen und protokollieren (EDV-Protokoll).

  • Aus Sicherheit die invtab nach jeder Sollbestandsgenerierung sichern.

  • Systemschalter MAWI_INV_BEWERTUNG wird für die Preisfindung verwendet.

Das „Inventur per Datum“ wird aus dem Mandantenstamm gelesen. Wenn keines vorhanden ist, wird das Inventurdatum hier eingegeben und automatisch in den Mandantenstamm zurückgeschrieben.

Mit der Sollbestandgenerierung werden die Lagerorte in der Parametertabelle Lagerortdefinition LP11 automatisch für weitere Buchungen gesperrt.

Die Lagerorte können manuell oder über die Inventur (Lagerbuchungen freigeben) freigegeben werden.

Achtung:

  • Lagerorte erst nach vollständiger Zählung freigeben.

  • Lagerorte mit Kennzeichen „permanente Inventur“ werden nur gesperrt wenn bei der Sollbestandsgenerierung das Kennzeichen „Zählzwang“ gesetzt wird.

Im nächsten Schritt werden die Zähllisten gedruckt. Dies erfolgt über IV10 Inventur Übersicht / Zähllisten drucken

Es folgt IV12 Zählliste drucken In dieser Eingabemaske gibt es verschiedene Auswahl - / Selektionskriterien.

IV201 Inventur-Zählliste

Kriterien für den kontrollierten Zähllistendruck:

  • Lagernummer- / Lagerort- / Lagerplatzeinschränkung von - bis

  • Beschaffungsschlüssel von – bis

  • Teileart von - bis

  • Artikelnummerneinschränkungen

  • Klassifizierungseinschränkungen

Kriterien auf den Zähllisten:

  • Sollwertvorgabe ja/nein. Mit ja wird der Sollbestand auf der Zählliste gedruckt.

  • Zählwertvorgabe ja/nein. Hiermit wird gesteuert, ob auf den Zähllisten die Zählmenge (Soll = Ist) angedruckt wird. Achtung: gilt nur für Artikel für die ein permanenter Inventursatz (iv101help) gefunden wird.

  • Nur nicht gezählte ja/nein. Dies dient dazu die nicht gezählten Artikel nach der Erfassung erneut zu drucken.

  • Datum letzte Bewegung unterdrücken.

  • Wiederholdruck. Hiermit lassen sich bereits erzeugte Inventurzähllisten erneut ausdrucken und /oder Duplizieren

  • Mit Nullmengen ja/nein. Mit ja werden auch Artikel ohne Bestand bei Lagerplätzen ohne dynamische Löschung berücksichtigt.

Druckausgabe und Sortierung

  • Auswahl des Listendruckers

  • Sortierkriterium nach Artikel, nach Lager oder Auswahlbezeichnung

  • Auswahl der zu druckenden Artikelbezeichnungen Button „Auswahl Bez.“ -> Dialog IV13.

Mit dem Button Auswahlbezeichnungen gelangt man In den Dialog IV13. Hier wird entschieden welche Artikelbezeichnungen in welcher Reihenfolge gedruckt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die Zeichnungs- Nummer, Konstruktionsnummer, Kurzbezeichnung Sowie das Verfalldatum mit anzudrucken.


Achtung: Zähllisten dürfen nicht gleichzeitig an mehreren Stationen gedruckt werden, da beim Drucken eine Inventurblattnummer vergeben wird.

Es ist möglich Inventurlisten noch einmal zu drucken (Wiederholdruck). Mit dem Wiederholdruck können Listen mit den gleichen Inventurblattnummern gedruckt werden. Diese Option ermöglicht den erneuten Druck von Inventurblättern wenn z.B. der Drucker Papierstau verursacht

Achtung: Es ist wichtig die Inventurblattnummer von bis anzugeben. Bei Nichtbeachtung kann dies zu einem nicht wieder gut zu machenden Chaos führen.

Achtung: Es ist unbedingt notwendig die alten Blätter zu vernichten. Ansonsten gibt es Zähllisten mit gleichen Inventurblattnummern. Dies führt zu einer falschen Eingabe.

Es ist möglich Inventurlisten zu duplizieren (Wiederholdruck + Duplizieren). Mit dem Duplizieren werden neue Inventurblattnummern vergeben und die Datensätze werden zusätzlich (dupliziert) in die Datenbank geschrieben. Die Sollwerte bei duplizierten Datensätzen sind null. Das Zählkennzeichen für duplizierte Sätze wird auf 1 (bereits gezählt) gesetzt. Die duplizierten Listen sind notwendig wenn mehrere Teams in einem Lagerort zählen. Somit können für einen Lagerort mehrere Listen verteilt und erfasst werden.

Achtung: Es ist wichtig die Inventurblattnummer von bis anzugeben. Bei Nichtbeachtung kann dies zu einem nicht wieder gut zu machendem Chaos führen.

Zusammenfassung

Noch einmal zusammengefasst:

Wiederholdruck

  • Druck von Inventurblättern mit gleicher Inventurblattnummer wie der Erstdruck.

  • Anwendung wenn Inventurblätter aus welchen Gründen auch immer nicht lesbar sind.

  • Alte Inventurblätter unbedingt vernichten.

Noch einmal zusammengefasst:

Duplizieren

  • Es werden neue Inventurlisten mit eigenen Inventurblattnummern gedruckt

  • Anwendung bei mehreren Zählteams in einem Lagerbereich.

  • Die duplizierten Zähllisten erhalten auf der Datenbank den Status bereits gezählt.

  • Bei der Inventurerfassung werden die erfassten Istwerte addiert.

Die Inventurzähllisten haben immer den selben Aufbau.

  1. Eine Kopfzeile mit Listenname / Firma / Datum / Uhrzeit / Seite 1 von 33.

  2. Eine zweite Kopfzeile mit den getroffenen Sortier- und Auswahlkriterien. Achtung: Um Platz zu sparen kommt die zweite Kopfzeile nur auf der ersten Seite.

  3. Die dritte Kopfzeile mit Inventurblatt Belegnummer / Lagernr. / Ort / Platz / Charge Artikelnummer / Bezeichnung / Beschaffungsschlüssel etc.

Beispiel 1: klassische Inventurzählliste

Keine Sollwertvorgabe und kein Zählmengendruck.

Beispiel 2: Inventurzählliste mit allen Zählhilfen

Sollwertvorgabe und Zählmenge werden gedruckt.

Beispiel 3: Inventurzählliste mit eingeschränkten Zählhilfen

nur die Zählmenge wird gedruckt, wenn permanente Korrekturbuchungen vorhanden sind

IV11 Inventurdaten ändern

Fehlerpotential beim Erfassen von Zähllisten

Fall 1

Auf der Zählliste ist ein Artikel mit der Menge null gezählt, obwohl eigentlich ein hoher Sollbestand existiert. Auf einer anderen Zählliste und einem anderen Lagerort erscheint dieser Artikel mit dem obigen Sollbestand. Die Erfassung der Zähllisten erfolgt unabhängig voneinander. Die Folge ist eine hohe Differenz zwischen Soll und Ist Bestand in zwei verschiedenen Lagern, obwohl sich der Bestand ausgleicht.

Fall 2

Auf der Zählliste wurde während der Inventur von einem Verantwortlichen eine Bewertung vorgenommen.

Bsp.: Bemerkung = Oberfläche verkratzt 50 % abwerten.

Fall 3

Es wurde in einer anderen Mengeneinheit gezählt als auf der Zählliste ausgewiesen. Mengeneinheit auf der Zählliste ist Stück. Der Artikel wurde jedoch gewogen und in kg erfasst.

Fall 4

Manuelle Zähllisten auf dem virtuellen Lager  erfassen.

Fall 5

Duplizierte Listen durcheinander erfassen.

Inventur / Zähllisten erfassen

Anhand der Inventurblatt Belegnummer wird der erste einzugebende Artikel gesucht.

Achtung: Die Inventurblattnummer muss über den Listen-/Maskenkonfigurationsprozess in die Suchmaske übernommen werden. Es empfiehlt sich die Inventurblattnummer in der dynamischen Suchmaske an den Anfang zu stellen.

IV11 Inventurdaten ändern

Die Inventurblatt - Belegnummer ist immer identisch mit dem ersten Datensatz auf der Zählliste. Der Satz wird mit der Zählliste verglichen und es erfolgen einmalig mindestens drei Eingaben.

Die Ist-Menge

Sachbearbeiter Zählender (einmalige Eingabe)

Sachbearbeiter Aufnehmender (einmalige Eingabe)

Danach wird die Zählliste mit Menge und zwei mal bestätigen mauslos erfasst!(Frage)

IV11 Erläuterungen zur Eingabemaske

Im oberen Bereich wird der Artikel mit evtl. Chargen Nummer + Lager Nr./-ort/-platz angezeigt.

laufende Nummer

wird vergeben bei der Neuanlage eines Datensatzes (Erfassen manueller Zähllisten). Weiterhin ist es möglich zu einer vorhandenen Inventurnummer einen Datensatz mit einer laufenden Nummer (Unternummer) zu erfassen

Inventurblattnr

wird beim Druck der Zähllisten vergeben.

Belegnummer

ist eine Kann- Eingabe für eventuelle Identifizierung einer manuellen Zählliste (paginierte Zählliste)

Soll- / Ist Menge + jeweilige Mengeneinheit

Inventurdatum

Datum der Sollbestandsgenerierung

Erfassungsdatum

Datum der Eingabe des Istbestandes

Verfalldatum

Verfalldatum

Im untersten Abschnitt befinden sich Informationen über den Inventur Status des Datensatzes.

SB

Sollbestand generiert

ST

zukünftige Entwicklung

GZ

gezählt

BW

bewertet

DF

Differenz übergeben

Popup für Bewertungsstrategie

N

Nicht bewertet

D

dynamisch

S

statisch nach BW-Schlüssel

IV12 Inventurprüflisten

Es werden vier Prüflisten zur Verfügung gestellt (alle vier Listen werden nun gedruckt). Nach der Inventur hat man die Möglichkeit Protokolle zu drucken. Diese dienen lediglich zur Ablage.

IV12 Differenzen drucken

Der Differenzdruck ist auf zwei Arten möglich und hat folgenden Hintergrund

IV202 Inventurdifferenzen

  1. sortiert nach Artikel = gleichen sich Minus und Plus Bestände aus ?

  2. sortiert nach Wert = wo sind meine hohen Differenzen ?

IV12 Lagerbuchungen freigeben

Nachdem alle Mengen- / Mengeneinheitsmäßigen Prüfungen abgeschlossen sind wird das Lager für die normale Buchungslogik wieder freigegeben.

Achtung: Bei vielen Lagerorten eventuell einzeln aufrufen und protokollieren.

IV12 Differenzen übergeben

Nachdem alle Mengen- / Mengeneinheitsmäßigen Prüfungen abgeschlossen sind, können die Differenzen übergeben werden. Nulldifferenzen ebenfalls übergeben: Erzeugt auch Buchungssätze für Inventursätze mit Differenz = 0

Achtung:

  • Bei vielen Lagerorten eventuell einzeln aufrufen und protokollieren.

  • Keine Differenzübergabe für virtuelle Lagerorte.

IV10 Inventur Archiv

Mit dem Menüpunkt Inventur Archiv ist es möglich jede Inventur zu archivieren und wiederherzustellen. Sie können somit mehrere Inventuren gleichzeitig begutachten.

Im Lagerwesen haben Sie die Möglichkeit die aktuelle Inventur, sowie alle geladenen Inventurarchive zu begutachten.

Weiterhin besteht die Möglichkeit Inventurbewertungen erneut zu drucken.

Inventurbewertung


Bewertungsregeln nach § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB

über die „kaufmännische Vorsicht“ besagen:

Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermögensgegenstände und Schulden gilt insbesondere folgendes:

  1. Die Wertansätze in der Eröffnungsbilanz des Geschäftsjahrs müssen mit denen der Schlussbilanz des vorhergehenden Geschäftsjahrs übereinstimmen.

  2. Bei der Bewertung ist von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit auszugehen, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

  3. Die Vermögensgegenstände und Schulden sind zum Abschlussstichtag einzeln zu bewerten.

  4. Es ist vorsichtig zu bewerten, namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, zu berücksichtigen, selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind; Gewinne sind nur zu berücksichtigen, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind.

  5. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahrs sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu berücksichtigen.

  6. Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewandten Bewertungsmethoden sind beizubehalten.

Von den Grundsätzen des Absatzes 1 darf nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden

darauf baut das NIEDERSTWERTPRINZIP (§252 Abs 1) auf, und besagt

Vermögenswerte sind höchstens zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten vermindert um Abschreibungen anzusetzen.

Grundsatz der Einzelbewertung laut § 252, Abs. 1 Nr. 3 HGB

Jeder Vermögensgegenstand ist einzeln zu bewerten.

Verkehrsfähigkeit (Zuordnung zu verkehrsfähigen Gesamteinheiten)

Bewertungsverfahren

  • Gruppenbewertung (annähernd gleichw. Teile zu Bewertungsgruppen zusammenfassen)

  • Verbrauchsfolge Bewertung FIFO / LIFO

  • Festwert Bewertung (keine Bestands- / Preisschwankungen)

  • Durchschnittsbewertung Gewogener Durchschnittswert je Mengeneinheit aus der Bestandsentwicklung innerhalb des Geschäftsjahres.

Bewertungsgegenstände

  • Anlagevermögen

  • Schulden

  • Vorräte

  • Hilf- und Betriebsstoffe

Bewertungsverfahren in syslog.ERP

Automatische Standardbewertung innerhalb der Sollbestands Bewertung

  1. Der Buchbestand wird einzeln mit dem gleitenden Durchschnittspreis, dem letzten Inventurpreis (Vorjahr) und dem letzten Beschaffungspreis (Einkaufspreis, oder HK) bewertet.

  2. „fixierte“ Bewertungs- / Abwertungs-Kriterien werden automatisch in die Sollbestände übernommen.

  3. Manuell erfaßte Inventurbelege (manuelle Zählbelege) werden zum Zeitpunkt der Erfassung mit der Preisbasis aus dem Lager / Werk bewertet. Achtung: zeitnahe Erfassung notwendig.

Bewertungsstrategie

Die grundsätzlich „firmenweit“ geltende Bewertungsstrategie wird im Systemschalter (MAWI_INV_BEWERTUNG)

Besonderheiten der Bestandsbewertung

Beistellteile zu Kaufteilen

Beistellteile werden mit dem zum Zeitpunkt der Entnahme gültigen Durchschnittspreis innerhalb der Bestellung bewertet. Mit dem Zugang des Fremdteiles (Rechnungseingang), wird der proportionale Anteil der Beistellungen aktiviert. (siehe auch Beistellteile Inventur)

Manuelle Bewertung

Teile ohne Durchschnittspreis (Neuteile ohne Rechnungseingang; ungeplante, nicht bewertete Zugänge).

Abwertungsstammdaten

Die Abwertungsstrategie wird im Systemschalter MAWI_INV_ABWERT festgelegt:


Achtung: Der Systemschalter wird einmalig in der Systemsteuerung eingestellt, und dient

lediglich als Voreinstellung für das Pop-Up-Feld im Bewertungsdialog IV12.


Die Abwertungsprozentsätze für die Strategien „Verbrauch“ und „Datum letzte Bewegung“

werden in den Systemparametern MAWI_INV_PROZ0 bis 5

Abwertung / Teilbewertung

Abwertungsverfahren in Syslog - PPS

Manuelle Abwertung

Einzelabwertung über

  • Kennzeichen Restwert (Eingabe im Dialog IV11)

  • Abwertungsschlüssel (hinterlegter % - Wert in Parametertabelle Inventur-Bewertungsschlüssel)

  • individueller Prozentwert (Eingabe im Dialog IV11)

Dynamische Abwertung durch Verbrauch

Der Verbrauch des abgelaufenen Geschäftsjahres wird in die Zukunft projiziert. Dieser Verbrauch wird für das abgelaufene Jahr voll bewertet und für die Jahre +1, +2, +3, +4 um den Prozentsatz im Systemparameter MAWI_INV_PROZ0 bis 4 abgewertet. Der Inventurbestand minus dem ermittelten Verbrauch mal 5 ergibt einen Rest, der dann mit dem Prozentsatz im Systemparameter MAWI_INV_PROZ5 bewertet wird.

Abwertung nach Datum letzte Bewegung

Abwertung um Prozentsatz aus Systemparameter

MAWI-INV-PROZ0 Bewegung in GJ (0 = Vollbewertung)

MAWI-INV-PROZ1 Bewegung in GJ -1

MAWI-INV-PROZ2 Bewegung in GJ -2

MAWI-INV-PROZ3 Bewegung in GJ -3

MAWI-INV-PROZ4 Bewegung in GJ -4

MAWI-INV-PROZ5 Bewegung in GJ -5 und davor

Abwertung nach Datum letzter Einlagerung

Hier wird über die Differenz zwischen dem Inventurdatum und der letzten Einlagerung der Abwertungsschlüssel ermittelt. Die Differenz wird auf ganze Jahre abgerundet. Der Abwertungssatz wird aus den Systemparametern MAWI_INV_PROZ0 …MAWI_INV_PROZ5 ermittelt.

Besonderheiten:

MAWI_INV_PROZ0 = Abwertung der Artikel deren Zugang unterjährig war. MAWI_INV_PROZ5 = 0 und Differenzjahr >= 4 => Abwertung nach MAWI_INV_PROZ4

Abwertung nach Bedingung im Inventurbewertungsschlüssel (Datum letzter Einlagerung)

Differenzmonate = Inventur Jahr/Monat - Einlagerungs Jahr/Monat (Genauigkeit Monat)

Differenzjahre = Differenzmonate / 12 (Differenzjahr: Dezimalen fallen weg )

Anhand der Diffenzmonate und Differenzjahre wird aus der Parametertabelle "ikztab" (IB10/IB11) der Inventur-Bewertungs-SL und die Abwertungsprozente ermittelt.

Abwertung nach Bedingung im Inventurbewertungsschlüssel (Reichweitenverfahren)

Beim Reichweitenverfahren wird der Abwertungsschlüssel aufgrund einer freidefinierbaren Reichweitenbedingung (IB10/11) ermittelt. Reicht ein Bestand zum Beispiel für

3.6 Jahre, wird der gesamte Bestand mit dem Bewertungssatz für <= 4 Jahre abgewertet.

Soll bei einem geplanten Zugang im Inventurjahr unabhängig der Reichweite keine Abwertung erfolgen, dann muss zur Bewertung der Schalter „keine Abwertung bei geplanten Zugängen im aktuellen Inv. Jahr“ gesetzt werden.

IB11 Abwertungsstammdaten

  • Die Inventur-Bewertungsschlüssel werden in der Parameterpflege IB11 gepflegt.

  • Kz. Fixiert = ja: Es werden Kennzeichen/Bewertungs-SL/Prozentsatz/Restwert bei „Bewertung übernehmen“ in lagtab und laotab zurückgeschrieben und bleiben dort erhalten (für Inventur im darauffolgenden Jahr). Ein Warenzugang auf diesen Lagerort/-platz löscht das Fixierungskennzeichen und den Bewertungs-SL/den Prozentsatz.

  • Kennzeichen Restwert führt bei der Bewertung zu einem Erinnerungswert 1 €.

Anlegen des Inventurbewertungsschlüssels

Achtung: bei unterjähriger Änderung der Schlüsselinhalte Bewertungskontinuität

Bewertung von Sonderbeständen

Sperrlager (Lagerorte)

Sperrlager werden im Regelfall manuell abgewertet, da diese Bestände aus

Qualitätsgründen nicht (noch nicht) dispositiv zur Verfügung stehen

Wareneingangslager

Bewertung wie offene Lagerorte

Greifteile (virtuelle Lagerorte)

Bewertung wie offene Lagerorte

KANBAN-Teile (virtuelle Lagerorte)

Vollbewertung, man. Abwertung, da keine Bewegungen und kein Verbrauch bekannt.

Abgrenzung KANBAN-Teile durch eigenen Beschaffungsschlüssel (größer als Normalteile)

Beistellteile (virtuelle Lagerorte)

Bewertung wie offene Lagerorte

Treuhandlager (virtuelle Lagerorte)

Bewertung wie offene Lagerorte

System Versandlager (SVL)

Bewertung wie offene Lagerorte

Außen- / Konsignationslager

Bewertung wie offene Lagerorte

Fremdes Eigentum

keine Bewertung

Abgrenzung durch eigenen Beschaffungsschlüssel; evtl. zusätzlich eigene Klassifizierungen.

Hilfs- und Betriebsstoffe (virtuelle Lagerorte)

Manuelle Bewertung / Abwertung

(evtl. außerhalb PPS-System verwalten, wenn keine Teile-/Materialnummer vorhanden)

Bewertung durchführen

Die Bewertung durchführen beinhaltet die über die Strategie definierte automatische Abwertung der Bestände.

Die gewählte Abwertungsstrategie ist unbedingt vor dem Abwertungslauf zu bestätigen.

Achtung: Positionen, bei denen Kennzeichen/Bewertungs-SL/Prozentsatz/Restwert gesetzt ist, werden gem. dieser Einstellung auch dann bewertet, wenn eine dynamische   Abwertung / Abwertung nach letztem Bewegungsdatum durchgeführt wird.

Achtung:  Fixdatum ohne Abwertung

Das Datum kann sich auf den „letzten geplanten Zugang“ oder das „Einführungsdatum“ aus dem Lagerteilestamm beziehen.

Bewertung drucken

Bewertete Inventurlisten abrufen (Detailbericht, Summenbericht, etc.)

Bewertung übernehmen

Der letzte Schritt ist die Bewertungsübernahme

Der Inventurpreis sowie die fixierten Abwertungskriterien werden in die Lagerteilestämme zurückgeschrieben. Die fixierten Abwertungskriterien werden zusätzlich in die Bestandsführungssätze übernommen, um die Abwertung für diese Bestände für das Folgejahr vorzuplanen.