Produktionslager

Allgemeines


Produktionslagerorte sind Lagerorte, die bestandstechnisch und dispositiv wie normale Lagerorte geführt werden.
Sie können sich dadurch hervorheben, dass innerhalb der Produktionslager Lagerplätze mit fixer Artikelzuweisung geführt werden, die „Mindestbestände“ und „Nachfüllmengen“ ausweisen.

Einrichtung


Anlegen des Produktionslagerortes

In LP10/LP11 "Lagerort-Definition" wird ein Produktionslagerort wie ein "normaler" Lagerort definiert. Das Kennzeichen "retrograde Materialabbuchung" sollte gesetzt.sein.

Anlegen der Artikel am Produktionslager

In LO10/LO11 "Lagerplatz Ändern" werden die Artikel am Produktionslager angelegt. Der Bestellpunkt und die Nachfüllmenge werden für die Nachbestückung gepflegt.


Diese Bestände werden periodisch durch das Tagesabschlussprogramm genpluml.exe einer „Bedarfsrechnung zur automatischen Nachbestückung“ unterworfen.

Wenn der Artikel ausschließlich über ein Produktionslager bereitgestellt wird, dann kann im Lagerteilestamm LA11 des Artikels die Verwendungsart auf "Produktionslagerteil" gestellt werden.

Wenn der Artikel sowohl als Produktionslagerteil als auch als "normales" Lagerteil vorkommt, kann in der Stücklistenposition der Artikel auf Produktionslagerteil gesetzt werden.



Hinterlegen des Produktionslagers an der Planungseinheit

Zur retrograden Materialabgangsbuchung muss an der Planungseinheit das gewünschte Lager hinterlegt werden.


In der Fertigungsstruktur FST10 / FST20 werden die Stücklistenpositionen eines Artikels mit den entsprechenden Arbeitsgängen verknüpft.

Betrieb des Produktionslagers


Bestände mit Lagerplatzzuweisung (LO11) und der Verwendungsart „Produktionslagerteil“ in der aufgelösten Stücklistenposition (FA39) werden nicht bereitgestellt und erscheinen deshalb auch auf keinem Fertigungsentnahmepapier. Sie werden retrograd mit der BDE-Fertigmeldung, bzw. mit Lagerzubuchung des Produktionsteiles gebucht. (siehe auch Verwendungsart).

Beim Auflösen einer Fertigungsstruktur wird geprüft, ob Artikel, die als Produktionslagerteil deklariert sind, an dem zugewiesenen Produktionslager (PLE) definiert sind. Gibt es diese Definition nicht, schält das Programm bei der Bereitstellung/Auflösung automatisch auf den Verwendungsschlüssel des Lagerteilestammes zurück. Lautet auch dieser "Produktionslager", wird zwangsweise "Einzelentnahme" zurückgeschrieben und es erfolgt eine Bereitstellung mittels Entnahmepapier aus irgendeinem Zentrallager oder Produktionslager.

Achtung

Es ist organisatorisch sicher zu stellen, dass Produktionslagerbestände nach dem oben beschriebenen Vorgehen auch tatsächlich bewirtschaftet werden (richtiger Verwendungsartenschlüssel in der Stückliste), da sonst durch eine automatische Bereitstellung der Teile aus zentralen Lagerorten der Produktionslagerbestand "verrottet".

Produktionslagerbeschickung


Das Tagesabschlussprogramm genpluml.exe generiert automatisch Umlagerungsereignisse/Umbuchungsbedarfe wenn der Bestellpunkt unterschritten wird. Diese Umlagerungsereignisse werden im Dialog ULE10 dargestellt.

Die Umlagerungsereignisse können in ULE10 mit den Aktionsbuttons gelöscht/geändert werden. Über "Bearbeiten" können aus den Umlagerungsereignisse einzeln oder gesamt Umlagerungspicksätze mit entsprechenden Umlagerungsbelegen generiert werden.